DMBE - Mehrsprachigkeit ein GewinnDas jüngste Themenforum „Haste Worte…! Mehrsprachigkeit ein Gewinn für alle?“ wurde im Café des Frankfurter Kunstvereins von Hertie Stiftung organisiert. Der DMBE e.V. war als erfahrener und kompetenter Ansprechpartner dabei. Über 50 % aller Kinder dieser Welt wachsen mehrsprachig auf. Doch Mehrsprachigkeit ist ein Dauerbrenner. Sie ist immer noch kein Begriff, der automatisch mit positiven Konnotationen versehen wird. Es ist symptomatisch, dass die modernen Helikopter-Eltern ihre Kinder zum Fremdsprachenunterricht schicken, damit ihre Sprösslinge bereits mit 3 Jahren Chinesisch oder/und Englisch können. Die natürliche Bilingualität wird aber paradoxerweise skeptisch betrachtet. Außerdem gibt es eine deutliche Diskrepanz zwischen eingewanderten „Mehrsprachigkeiten“: die Kombinationen aus europäischen Sprachen wie etwa Deutsch/Englisch oder Spanisch werden mehr angesehen als die Kombination aus Deutsch und Türkisch oder etwa Urdu etc. Trotz einer günstigeren Nische, die die gelebte Mehrsprachigkeit gerade in Frankfurt eingenommen hat, herrschen in der Bevölkerung Ängste und Bedenken, dass die Sprachenvielfalt dem Erwerb der Amtssprache eher schadet. Was tun? An der Diskussionsrunde nahmen vier Experten Teil aus den Bereichen der frühkindlichen und schulischen Bildung, Psychologie und Linguistik, unter anderem die Stellvertretende Vorstandsvorsitzende des DMBE e.V., Frau Marina Demaria. Man war sich einig, dass Multilingualität, abgesehen von ihren mehrfach nahgewiesenen Vorteilen für die Entwicklung des Kindes, keine sozialen Gefahren darstellt, sondern interkulturelle Offenheit, Verständnis und Zusammenwachsen fördert. Sprachenvielfalt darf kein zeitbegrenztes Projekt in der Sprachenpolitik in Deutschland sein. Vielmehr muss Multilinmgualität ein aufwändiger Prozess mit Ergebnissen sein, die auch im Grundgesetz verankert werden sollten, wie z.B. das Recht auf muttersprachlichen Unterricht in der Schule u.v.m.